Pomodoro-Technik: Arbeiten in Intervallen

Wobei hilft die Pomodoro-Technik?

Das Grundproblem: Im Arbeitsalltag sind wir diversen Ablenkungen ausgesetzt. Der Kollege, der auf einen Plausch vorbeikommt, der Kunde, der anruft, während auf dem Bildschirm zwischenzeitlich drei neue Mails erscheinen – und schon sind 20 Minuten vergangen, ohne dass du dich deiner eigentlichen Aufgabe hättest zuwenden können!

Die Pomodoro-Technik diszipliniert dazu. Die Methode ist so simpel, dass sie schon fast wieder banal erscheint. Ist sie aber nicht. Denn wer sie erst einmal anwendet, lernt eine wichtige Lektion, die uns modernen Menschen – dank zahlreicher Verlockungen – immer schwerer fällt: ohne Unterbrechung konzentriert und fokussiert zu arbeiten.

Beschreibung

  1. Bevor du mit einer Aufgabe beginnst, notiere dir kurz (!), was dafür alles erledigt werden muss.
  2. Starte Toggl (Pomodoro-Funktion) oder den TomatoTimer (25 Minuten) und leg los.
  3. Sobald die 25 Minuten vorüber sind, hake ab, was du alles erledigt hast und mache eine Pause von fünf Minuten.
  4. Danach wird genauso weitergearbeitet. Und nach vier dieser Pomodoro-Einheiten gönn dir eine Rast von 30 Minuten.

Hilfe: Viele kleinere Aufgaben zusammenfassen (Mails/Chatnachrichten checken etc.) und größere Aufgaben in überschaubare 25-Minuten-Intervalle also Zwischenschritte aufteilen.

Der Pomodoro-Ablauf zusammengefasst

Gesamtdauer 2:25 Stunden

Das Fokus-Intervall von 25 Minuten ist eine Empfehlung, aber für eine erfolgreiche Anwendung der Grundmethode nicht so streng zu betrachten. Du kannst deine Intervalle auch selbst festlegen. Ob 35 Minuten oder 45 Minuten – pass die Technik so an, wie sie dir am meisten nützt.

Vorteile im Überblick

  • Struktur: Arbeit wird geplant, nicht „einfach drauf los“ gearbeitet, keine Abzweigungen und kein Chaos im Kopf (geistige Ressourcen sparen, weil nicht dauernd die Frage aufkommt, was als Nächstes dran ist)
  • Fokus durch Arbeitszeitrestriktion: durch begrenztes Arbeitsintervall verliert man sich nicht in Unwichtigem oder Ablenkungen (siehe Parkinsonsches Gesetz)
  • besseres Zeitgefühl für Aufgaben
  • regelmäßige Pausen gegen mentale Ermüdung
  • kein Multitasking
  • gegen innere Blockade gerade bei größeren Aufgaben/Projekten: Aufteilung der Arbeit in kleine Häppchen, um Überforderung und Prokrastination in Betracht der Aufgabenlast zu vermeiden
  • unterstützt Motivation: durch Abhaken der Aufgaben

Hacks zur Abschottung

  • E-Mail-Postfach zu
  • im Microsoft-Chat Benachrichtigung ausschalten
  • Benachrichtigung im Quip ausschalten (Updates Dokument o. Ä.)
  • Handy lautlos und mit Display nach unten zur Seite legen
  • Ohrstöpsel / Kopfhörer
  • Status „Bitte nicht stören“ mit Statusmeldung in Microsoft Teams
  • Fokuszeiten im Team kommunizieren und sich gegenseitig unterstützen, Unterbrechungen möglichst gering zu halten
  • falls zwischendurch ein ablenkender Gedanke kommt wie “Ach ja, das To Do muss ich ja auch noch machen”: eine Liste bereithalten, auf der man Punkt kurz notieren kann, und dann geht es mit der eigentlichen Aufgabe weiter (so muss man nicht ständig versuchen, wieder daran zu denken, was zu Unkonzentriertheit führen kann)

Je länger die Technik praktiziert wird, desto leichter wird es.

Woher kommt die Pomodoro-Technik eigentlich?

Die Technik wurde in den späten 1980ern vom Italiener Francesco Cirillo entwickelt, als er an der Universität studiert hat. Cirillo, der mit Zeitmanagement und Produktivität kämpfte, beschloss, 10-minütige, konzentrierte Lerneinheiten einzulegen.

Er benutzte eine Küchenuhr in Form einer Tomate (auf Italienisch „pomodoro“), um die Zeit zu stoppen. Nach mehreren Versuchen und Optimierung entwickelte er schließlich die Pomodoro-Technik.